Aus der Laudatio des Vorsitzenden des HVV anlässlich der Preisverleihung:
Die Eigentümerin ist hinsichtlich des Erhalts historischer Bausubstanz keine „Ersttäterin“, wenn Sie mir diesen doppeldeutigen Begriff zugestehen.Sie habt sich auch schon früher mit historischer Bausubstanz beschäftigt, bevor sie sich der heute auszuzeichnenden Maßnahmen angenommen haben. So renovierte Frau Regine Oetker bereits vor vielen, vielen Jahren das kleine Haus Turmstraße 13, das mir persönlich immer wieder durch seinen hübschen kleinen Garten aufgefallen ist – solche Gärten sind ja in der engen Bebauung der Turmstraße gegenüber der Stadtmauer höchst selten. Allein für dieses Projekt hätten Sie die Medaille verdient gehabt, liebe Frau Oetker, aber damals haben wir sie noch nicht verliehen.
Durch die Turmstraße 13 haben Sie dann die Turmstraße 5 kennen gelernt. Dabei handelt es sich um ein vermutlich 1632 errichtetes Fachwerkhaus, das auf den Resten eines wesentlich älteren Vorgängerbaus, der beim Stadtbrand im Jahr zuvor zerstört wurde, entstand. Bei der grundlegenden Sanierung des Hauses, das bereits 1990 in die Liste der Bad Salzufler Baudenkmale eingetragen worden war, kam am Torbogen auch eine Inschrift zum Vorschein, die allerdings nur zum Teil zu entziffern ist – wir haben sie natürlich in unser Inschriften-Heft mit aufgenommen.
Sie, Frau Oetker, haben mit großem Engagement und Unterstützung Ihres Architekten einem alten Haus neues Lebens eingehaucht – es ist eine Freude zu sehen, dass dieses Gebäude bewahrt wurde und – das ist ja der Idealfall und nicht immer das Einfachste – einer neuen Nutzung zugeführt worden. Überregionale Beachtung fand die Sanierungsmaßnahme dadurch, dass die LWL Denkmalpflege das Denkmal Turmstraße 5 im August 2012 zum „Denkmal des Monates“ erklärte.
Die Jury war der Ansicht, dass das langjährige Wirken von Frau Regine Oetker für den Denkmalschutz in unserer Stadt den Kriterien zur Verleihung der RG-Medaille entspricht. Sie haben Altes, im Verfall Befindliches unter hohem persönlichem Einsatz gerettet und einer neuen Nutzung zugeführt. Dafür gebührt Ihnen Dank und Anerkennung der Öffentlichkeit.
Bemerkung nebenbei: Hätte sich doch für das wenige Meter von Ihren Projekten entfernte Haus Turmstraße 12, das ich eben bereits erwähnte, ebenfalls ein barmherziger Samariter gefunden! Sie selbst haben das in einem Vorgespräch ja ebenfalls bedauert!