Gescher – Die Glockenstadt
Das Münsterland bietet viele Sehenswürdigkeiten. Eine ist die seit mehr als hundert Jahren bestehende Benediktinerabtei Gerleve. Aktuell leben hier noch 31 Mönche. Eine aktive Gemeinschaft, die zu Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen einlädt. Beim Besuch des HVV wurden die Teilnehmer mit Glockengeläut und einer offenstehenden Kirchentür eingeladen, an der Andacht teilzunehmen. Die Besonderheit der Glaubensgemeinschaft ist die Begleitung der Messen mit ihren gregorianischen Gesängen. In dieser sehr schlicht gehaltenen Kirche, in deren Mittelpunkt der Altar und die romanische Kreuzigungsgruppe stehen, wurde lebendig und gemeindenah die Andacht mit dem volltönenden Chor gehalten. Ein besonderes Erlebnis.
Danach ging die Fahrt nach Gescher – der Glockenstadt.
Zur Begrüßung gab es ein Glockenspiel bei der einzigen Glockengießerei in Westfalen und im Norddeutschen Raum, die über 325 Jahre bestehende Glocken- und Kunstguss Manufaktur Petit & Gebr. Edelbrock. "Alle Vögel sind schon da" und "Bruder Jakob" tönten von der Hausfassade. Aus dieser Gießerei stammen auch die im Jahr 2023 der katholischen Liebfrauengemeinde in Bad Salzuflen gelieferten Glocken. Vor Ort gab es eine Führung durch die Gießerei. Spannend das Entstehen vom Modell bis zum Guss zu verfolgen. In der Grube, wo die Glocken gegossen wurden und vor dem mehr als 100 Jahre alten Ofen zu stehen, vermittelte im Rahmen der Führung viele Einzelheiten und Besonderheiten. Neben dem Glockenguss gehört zur Arbeit der Gießerei auch die jährliche Wartung. Weiteres Standbein der Gießerei ist der Kunstguss. In Absprache mit zahlreichen auch international tätigen Künstlern/innen werden deren Arbeiten in Bronze gegossen und präpariert.
Nachmittags ging es in das Westfälische Glockenmuseum, das als klingendes Museum auf dem Museumshof mitten in der Stadt zu einer Zeitreise durch die Geschichte der Glocken einlädt. Die mehr als viertausendjährige Geschichte der Glocken wurde unterhaltsam erläutert und viele Klangproben an den unterschiedlichsten Glocken unterbrachen die unterhaltsame Führung.
Bevor es zurück ging, besuchten die Teilnehmer unter Leitung von Brigitte Scheuer den Hof Schulze Scholle mit den jahreszeitlichen Obstplantagen, den Blumenwiesen mit Schafen und Alpakas sowie dem Hofladen. Bei einem gemütlichen Kaffeetrinken in der alten Scheune genoss man die köstlichen Kuchen, die gemütliche Umgebung und das abwechslungsreiche Angebot für Familien auf dem Hof.
