Hochwasserschutz erfordert Erfahrung und technisches Know - how
„Diese Aufgabe ist in richtigen Händen“ so ein Teilnehmer nach dem Vortrag
von Steffen Veenaas über „Hochwasserschutz im Einzugsbereich der Werre“.
Der Geschäftsführer des Werre Wasserverbandes war vom Mitglied des Gesamtvorstandes des HVV, Herrn Dr. Rainer Wittmann eingeladen worden über Aufgaben,
Maßnahmen und Pläne zu berichten, um Gefahren durch Überflutung in
unserer Region abzuwehren.
Eindrücklich konnte Herr Veenaas darlegen, welche Veränderungen Flussläufe durch den
Menschen im Laufe der Jahrhunderte zu immer stärkeren Problemen geführt
hatten. Deshalb ist es ein wichtiges Anliegen, Renaturierungsmaßnahmen
durchzuführen, um die Abflussgeschwindigkeit der Gewässer zu reduzieren.
Zum gleichen Zweck werden naturnahe Überflutungsbereiche angelegt. Diese
Maßnahmen reichen allein nicht aus, da an vielen Stellen flussnahes Gelände in
Ortschaften einbezogen und überbaut worden ist.
Technische Maßnahmen werden erforderlich. Dies sind Hochwasser Rückhaltebecken und Polder.
Polder sind künstlich angelegte Flächen neben dem Flusslauf, in die bei einem
bestimmten Pegelstand gezielt Wasser abgeleitet werden kann.
Beeindruckend waren die Ausführungen von Herrn Veenaas zu der Aufgabe der
Hochwasserrückhaltebecken. Umfangreiche Planungen bestimmen Ort und
Ausführung der Bauwerke, an denen mittels Wehren das Wasser angestaut
werden kann. In diese Bauwerke sind technische Zentralen zur Steuerung sowie
Notstromaggregate eingebaut, deren Funktionen regelmäßig überwacht
werden. Für Bad Salzuflen, aber auch für Bereiche am weiteren Verlauf der
Werre ist das bereits vorhandene Rückhaltebecken Bega bei Hölsen und das
geplante Rückhaltebecken im Bereich Wülfer-Bexten von besonderer
Bedeutung.
Die beiden Gewässer fließen im Stadtgebiet von Bad Salzuflen
zusammen, woraus sich eine besondere Problemlage ergibt. Im Zusammenspiel
beider Stauwerke ließen sich gesteuert Situationen entschärfen. Anschaulich
zeigte das eine Abbildung der Überflutungsbereiche in Bad Salzuflen, die derzeit
bei einem Jahrhunderthochwasser zu erwarten sind und die nach Regulierung
durch die beiden Rückhaltebecken nicht mehr in diesem Ausmaß vorhanden
sein werden.
Zu dem Einwurf aus Teilnehmerkreisen, dass die Gefahr bestünde, dass
ausgewiesene Überflutungsbereiche dann eher durch Sondergenehmigungen
der Stadt als Bauland freigegeben werden könnten, bestand Einigkeit, dass dies
keinesfalls zu befürworten sei. Nachfragen zeigten, wie gut es dem Referenten
gelungen ist, das Interesse zu wecken. Überzeugt hat, dass Herr Veenaas mit
den Gegebenheiten vor Ort vertraut ist und engagiert seine Aufgabe
wahrnimmt.